Vielen Dank, Rita, dass du dir erneut die Mühe gemacht hast, die verschiedenen Persönlichkeitsstörungen für uns zusammenzufassen.
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Mein Leben ist immer noch in vielen Bereichen von Angst und Vermeidung beherrscht. Es fällt mir sehr schwer, einen Weg daraus zu finden, weil die Wurzeln vermutlich bis in meine Kindheit reichen und ich immer nur nach den gleichen Mustern gehandelt habe. Die genauen Zusammenhänge verstehe ich immer noch nicht richtig.
Ich sehe mich als einen Menschen, der am liebsten mit nichts etwas zu tun haben möchte, durchs Leben geht und dabei von niemandem gesehen werden will, weil er Angst hat, Verantwortung übernehmen und Erwartungen erfüllen zu müssen, sich immer drückt, wenn die Möglichkeit besteht, keine Stütze, keine Hilfe für niemanden ist, sondern nur ein Klotz am Bein.
Aber ich sehne mich doch auch nach Wärme und Zuwendung. Nur glaube ich tief in mir drin, das nicht zu verdienen, weil ich nichts dafür tun kann. Ich kann keinen Gegenwert leisten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mich jemand so mag wie ich bin. Und wenn ich dann doch positive Reaktionen erfahre, habe ich das schale Gefühl, dass nicht ich gemeint bin, sondern das Bild, das ich nach außen zeige. Ich weiß aber nicht, wer ich wirklich bin, versuche doch nur irgendwie, mich so darzustellen, dass mich niemand ablehnt. Mit Ablehnung kann ich gar nicht umgehen.
Ich muss stark sein, mutig und vor allem sehr viel Geduld aufbringen, daran etwas zu ändern. Manchmal weiß ich nicht, ob ich das überhaupt schaffen kann und manchmal bin ich traurig. Hätte ich nicht dieses persönliche Handicap, könnte mein Leben doch ganz anders aussehen. Solche Gedanken bringen mich nicht weiter, tun aber weh. Schließlich habe ich nur dieses eine Leben. Und ich mache nichts draus.
Blümchen